Die 80er Jahre sind für mich eine unvergessliche Zeit in meinem Leben. Obwohl die Zeit unaufhaltsam vergeht und diese Epoche längst vergangen ist, bleiben in meinem Erinnerungen Bilder von Orten und Momenten, die dort für immer verankert sind. Damals schien alles komplizierter zu sein, voller Herausforderungen, die schwieriger zu bewältigen waren. Doch gerade unter diesen schwierigen Bedingungen konnten uns selbst die kleinsten Ereignisse unschätzbare Freude bereiten. Meine Generation durchlebte eine Zeit des Erwachsenwerdens, die von einer Mischung aus Desillusionierung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft geprägt war.
Von Reisen bis ans Ende der Welt konnte man nur träumen. So verbrachten wir unseren Urlaub in unmittelbarer Nähe zu unserem Wohnort. Manchmal kam sogar jemand zu Besuch.
Damals waren die Bedürfnisse nicht übermäßig. Ein hölzernes Campinghaus, eine Kantine, Wald und Badewasser waren genug. Und in Koszęcin selbst haben wir immer etwas gefunden, was zu uns passte. Es war einmal eine Pferdefarm und einmal ein Spaziergang durch den Palastpark, der damals vernachlässigt wurde.
Wir gingen durch die Straßen von Koszęcin und unterhielten uns mit Pferden, die bereit waren, für ein Foto zu posieren. Am liebsten ging ich jedoch für eine Weile in eine kleine Holzkirche. Es herrschte dort immer Halbdunkelheit und nur an sonnigen Tagen konnten die Sonnenstrahlen eindringen und einmalige Lichtstreifen erzeugen.
Die Geschichte von Koszęcin reicht bis ins Mittelalter zurück, als die Eigentümer dieser Gebiete die Opole Piasts waren. Später fiel das Anwesen in die Hände von Ritterfamilien, die sich im Laufe der Jahrhunderte vielfach verändert hatten. 1819 wurde Koszęcin von Fürst Friedrich Augustus Karol zu Hohenlohe Ingelfingen gekauft, und bald wurde die Stadt zum Hauptzentrum seiner schlesischen Güter. Und so blieb es bis zum Krieg.
Koszęcin ist eine große Gemeindestadt in Oberschlesien mit fast 4,5 Tausend Einwohnern, einige Kilometer östlich von Lubliniec. Die attraktivsten in der lokalen Landschaft sind die riesigen Lubliniec-Wälder (im Süden) und die malerischen Gebiete des Landschaftsparks "Lasy nad Górną Liswarta" (im Norden). Das derzeitige Koszęcin ist unser Ziel für Kurztrips. Zu den größten Attraktionen zählen traditionell der Palast mit dem umliegenden Park, die Holzkirche und das Sport- und Erholungszentrum. Aber die Reihe nach.
Das Schloss in Koszęcin wurde in den Jahren 1829-1830 unter Verwendung der Reste eines älteren Gebäudes erbaut. In der Nähe des Schlosses befindet sich auch die Schlosskapelle - die erste Kirche in Koszęcin aus dem Jahre 1609. Das Anwesen blieb bis 1945 im Besitz der Familie Hohenlohe-Ingelfingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude für psychiatrische Zwecke umgebaut und 1953 dem Staatlichen Gesangs- und Tanzensemble "Śląsk" von Stanisław Hadyna übergeben, das es bis heute nutzt. Bald wird das Ensemble sein 70-jähriges Bestehen feiern. Das Schloss ist von einem Landschaftspark aus dem 19. Jahrhundert mit einem malerischen Teich und markanten Bäumen umgeben. Hier wachsen Linden, Kastanien, Ahorne, Buchen, Eichen, Ulmen und einige exotische Baumarten.
Das restaurierte Schlossensemble ist eine große Attraktion. Bei einem Spaziergang durch den Park kann man die exotischen Bäume bewundern, die dort wachsen. In einem kleinen Teich mit Springbrunnen leben Fische in verschiedenen Farben, rot, grau und wahrscheinlich sogar golden. Und der Springbrunnen scheint auf Passanten zu reagieren. York Fafik, ein sozialer Hund, der prosozial erzogen wurde, findet hier oft einen Spielkameraden. Auch essen kann man hier gut. In einem kleinen Restaurant neben dem Schloss gibt es ausgezeichnete hausgemachte Knödel. Mein Lieblingsdessert dort ist warmer Apfelkuchen mit Vanilleeis. Ich bestelle mir auch einen Eiskaffee und vergesse dabei, wie viele Kalorien ich zu mir nehme.
Bemerkenswert ist, dass König Jan III. Sobieski hier zu Gast war und seine Frau Marysieńka hier wohnte, während Sobieski zum Feldzug gegen die Türken nach Wien aufbrach. Von 1805 bis 1945 war das Schloss Koszęcin zusammen mit den angrenzenden Gütern im Besitz des Fürstenhauses Hohenlohe-Ingelfingen. Aus dieser Zeit stammen die Wandmalereien, einige Elemente der Saaldekoration und die Grabsteine in der Schlosskapelle.
Vor allem im Sommer finden im Palast verschiedene Veranstaltungen im Freien statt. Shows mit Schlitten, Proben und Auftritten der Śląsk-Band und vielem mehr.
Seit 1953 ist das Schloss Koszęcin Sitz des berühmten polnischen Tanz- und Gesangsensembles „Śląsk“ von Stanisław Hadyna. Hier spielt sich das Leben der Gruppe ab, in den Sälen des Schlosses finden Kurse, Konzerte und Feste statt. Im Hof des Schlosses steht eine Professorenbank - ein Denkmal für Stanisław Hadyna, den Gründer des Ensembles. Der Professor sitzt auf seiner Lieblingsbank und begrüßt die Touristen. Er raucht eine Pfeife und hält die Noten des berühmten Liedes "Helokanie" in der Hand.
Stanisław Hadyna und Elwira Kamińska haben eine solide Basis für das zeitgenössische künstlerische Handwerk "Schlesiens" geschaffen. Das Tanz- und Gesangsensemble „Śląsk“ besteht aus über 120 Künstlern: Chor, Ballett und Orchester und ist eine künstlerische Gruppe mit enormen Auftrittsmöglichkeiten, die nicht nur auf den großen Weltbühnen auftritt, sondern auch an Orten, die sonst keinen Zugang zu wertvollen kulturellen Angeboten haben. Die Grundidee des Ensembles ist es, den Reichtum der Quellen der schlesischen Kultur vor dem Hintergrund des Erbes anderer Regionen des Landes zu zeigen. Das Tanz- und Gesangsensemble „Śląsk“ ist sich seiner besonderen Rolle bei der Förderung der nationalen Kultur und der Volkskultur sowohl in Polen als auch in internationaler Perspektive bewusst.
Am Stadtrand von Koszęcin, unweit des städtischen Sport- und Erholungszentrums, steht die Holzkirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Es handelt sich um ein historisches Gotteshaus aus dem Jahr 1724, das die Vorgängerkirche aus dem 16. Jahrhundert ersetzte.
Sehenswert sind die Altäre, der Hochaltar und die Seitenaltäre, die mit antiken Figuren aus dem Triptychonaltar der Vorgängerkirche geschmückt sind. Im Inneren der Kirche sind Teile der Ausstattung eines früheren Tempels erhalten, darunter Gemälde aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Eines davon erzählt in acht Abschnitten die legendäre Geschichte des Ortes. Der Legende nach wurde die erste Kirche im 16. Jahrhundert neben einer Eiche errichtet, bei der die Müllerstochter drei Kinder sah, die an dieser Stelle immer wieder nach einer Kirche fragten. Der Überlieferung nach stellten sie die Heilige Dreifaltigkeit dar, und so entstand die Dreifaltigkeitskirche, deren Stamm heute neben dem Presbyterium steht. Das Gemälde im letzten Viertel zeigt auch eine Quelle, die als wundertätig galt und noch heute in der gemauerten Kapelle an der Kirchenmauer entspringt.
Um die Kirche herum befindet sich ein Friedhof, und die gesamte Mauer ist von einer Kapelle aus Backstein umgeben. Sie befindet sich über der Quelle, die als wundertätig gilt. Nach Meinung der Einheimischen hat sie heilende Wirkung, vor allem bei Augen- und Hautkrankheiten. Juliusz Ligoń, ein Volksdichter aus der Region, schrieb im 19. Jahrhundert über diesen Frühling: "In der Kapelle befindet sich ein Brunnen, in dem sich heiliges Wasser befindet, das die Menschen und auch das Vieh heilt". Früher standen an der Stelle der Backsteinkapellen zwei Holzkapellen. Die letzte wurde 1880 von der damaligen Besitzerin des Gutes Koszęcin - Herzogin Adelaide zu Hohenlohe-Ingelfingen - gestiftet.
Das städtische Sport- und Erholungszentrum in Koszęcin bietet Unterkunft in komfortablen Gästezimmern und Campinghäusern. Die Zimmer und Hütten sind mit Sanitäranlagen ausgestattet. Tramper können auf den Campingplätzen mit Stromanschluss, Touristenküche, Gemeinschaftsraum, Toiletten und Duschen übernachten. Für Kinder gibt es einen Spielplatz. Für Erwachsene gibt es Plätze für Mannschaftsspiele und einen Tennisplatz. Die größte Attraktion ist das Freibad und die Kanustrecke mit Angelmöglichkeit. Fahrräder, Wasser und touristische Ausrüstung können vor Ort gemietet werden. Haustiere sind willkommen.
Hier kann man sich vom Lärm und der Hektik des Alltags erholen, frische Luft atmen, das Freibad benutzen, angeln, mit Tretbooten, Kajaks oder Booten fahren, Beachvolleyball oder Fußball spielen, Lagerfeuer machen, in die umliegenden Wälder gehen, Pilze, Heidelbeeren oder Brombeeren sammeln, die Schätze der Natur im Naturschutzgebiet Jeleniok-Mikuliny bewundern: Kraniche, Reiher, Schwarzstörche und Seeadler.
In den Jahren 1907-1908 wurde mit der Beteiligung von Fürst Karl Gottfried zu Hohenlohe-Ingelfingen die heutige neugotische Kirche zum Heiligsten Herzen Jesu, ul. Powstańców Śląskich 15 erbaut. Die Kirche ist ein bemerkenswertes Beispiel für die neugotische Architektur und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Sie verfügt über eine imposante Fassade und schönen Glasfenstern, die das Innere der Kirche wirkungsvoll färben. Der neugotische Stil zeigt sich in den spitzbogigen Fenstern, den verzierten Säulen und den kunstvollen Details des Kircheninneren. Der Kirchenbau ist ein bedeutsames religiöses und kulturelles Zentrum in Koszęcin und lädt Gläubige sowie Besucher ein, die spirituelle Atmosphäre und die Schönheit der neugotischen Architektur zu erleben.
Koszęcin liegt in der Nähe der Wälder von Lubliniec und hat viele Erholungswerte. Seine Vorzüge wurden schon vor vielen Jahren erkannt. Viele Bewohner des schlesischen Ballungsraumes fanden hier einen Ort für die Sommerfrische. Die umliegenden Wälder und die Möglichkeit, die Zeit aktiv am Wasser zu verbringen, verbunden mit der Ruhe, sind bis heute ein Anreiz, diese Stadt zu besuchen.
Hier lade ich Dich ein, einen Blick auf meine Bücher zu werfen,
die sich mit dem Besuch schöner Orte befassen, die ich besuchen
und beschreiben durfte. Aber nicht nur
Und diese geheimnisvolle Gestalt auf dem Bild stellt den Handrystol dar, den Wanderer aus der Welt der Fantasie, der jedes meiner Bücher begleitet. Der unten stehende Link führt genau zu einem dieser Orte.